Welche Poolheizung bringt was? Arten von Poolheizungen
Ein Pool sorgt im Sommer für die ideale Erfrischung und Entspannung. Doch gerade in Deutschland kann einem das wechselhafte Wetter gerne mal den Badespaß vermiesen. So kann das Poolwasser auch an sonnigen Tagen manchmal „bibberkalt“ sein, wenn die Tage zuvor regnerisch und bewölkt waren. Mit einer effektiven Poolheizung lässt sich die Badesaison um viele Wochen verlängern und auch schlechtere Tage stehen dem Badevergnügen nicht mehr im Weg. So haben Sie die Möglichkeit, Ihren Pool an jedem Tag in der Sommerzeit genießen zu können oder Ihre Freibad-Saison um viele Wochen zu verlängern.
Doch welche Arten von Poolheizungen gibt es eigentlich und welche Poolheizung ist die richtige für mich? In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen die unterschiedlichen Varianten vorstellen und genauer auf die Vor- und Nachteile eingehen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Poolheizung ist die beste?
Die wichtigste Frage vorweg: Welche Poolheizung ist eigentlich am besten? Diese Frage können wir so pauschal leider nicht beantworten. Sie hängt letztendlich damit zusammen, welche Faktoren für Sie besonders wichtig sind.
- Möchten Sie möglichst wenig Energie verbrauchen?
- In welchem Zeitraum des Jahres möchten Sie Ihren Pool nutzen?
- Sollen die Anschaffungskosten möglichst niedrig sein?
- Möchten Sie sehr flexibel sein und auf Knopfdruck die gewünschte Wassertemperatur erzeugen?
- Oder ist es Ihnen besonders wichtig, emissionsfrei zu heizen?
Diese und noch weitere Fragen müssen Sie sich stellen, um die für Sie beste Poolheizung zu finden. Folgend möchten wir Ihnen die unterschiedlichen Arten von Poolheizungen vorstellen:
Die elektrische Poolheizung
Bei einer elektrischen Poolheizung spricht man meist von einem elektronischen Durchlauferhitzer oder einem Elektro-Wärmetauscher. Hierbei wird der Pool ausschließlich mit Strom-Energie aufgeheizt.
Die Funktionsweise einer elektrischen Poolheizung
Elektro-Wärmetauscher bzw. elektronische Durchlauferhitzer werden direkt nach der Filteranlage in den laufenden Poolkreislauf angeschlossen. Dadurch wird der Wärmeverlust reduziert und gereinigtes Wasser durch die Poolheizung gepumpt. Strombetriebene Heizstäbe im Wärmetauscher wärmen das Wasser dann auf die gewünschte Temperatur auf.
Wenn ein Pool ganzjährig beheizt werden soll, also auch bei Minustemperaturen, dann ist eine Elektroheizung erforderlich. Bei Minustemperaturen kann z. B. eine Wärmepumpe oder eine Solarabsorber-Anlage nicht genügend Wärmeenergie erzeugen, um das Poolwasser auf der gewünschten Temperatur zu halten.
Die Vor- und Nachteile einer elektrischen Poolheizung
Die elektrische Poolheizung ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung und lässt sich unkompliziert an das bestehende Poolsystem einbinden. Pool-Elektroheizungen aus Kunststoff oder Titan können auch ohne Probleme für Salzwasser-Anlagen eingesetzt werden. Sie sind noch dazu sehr flexibel und können Ihren Pool spontan immer dann erwärmen, wann Sie möchten. Ein Elektro-Wärmetauscher kann auch mit Nachtstrom versorgt werden, um einen Pool oder ein Schwimmbad konstant warmzuhalten.
Wenn ein Pool ganzjährig beheizt werden soll, also auch bei Minustemperaturen, dann ist die Elektroheizung eine gute Wahl. Bei Minustemperaturen können z. B. eine Wärmepumpe oder eine Solarabsorber-Anlage nicht genügend Wärmeenergie erzeugen, um das Poolwasser auf der gewünschten Temperatur zu halten.
Der größte Nachteil einer rein elektrischen Heizung sind jedoch die Betriebskosten. Diese können gerade bei mittleren bis großen Pools schnell sehr hoch ausfallen. Wenn die Kosten für Sie nicht an erster Stelle stehen oder Sie Ihren Strom selbst produzieren können, wäre die elektrische Poolheizung eine Überlegung wert.
Zusammengefasst:
Elektroheizungen sind günstig in der Anschaffung, werden unkompliziert installiert und Sie können Ihre Wassertemperatur flexibel steuern. Sie ist für die Wassererwärmung bei Minustemperaturen oder wenn der Pool nur mal kurz am Wochenende beheizt werden soll, ideal. Der Stromverbrauch fällt aber gerade bei größeren Becken sehr hoch aus.
Pool-Wärmetauscher
Im Gegensatz zur elektrischen Poolheizung nutzt ein klassischer Pool-Wärmetauscher nicht alleine die Strom-Energie zum Aufheizen des Poolwassers, sondern nutzt die Wärme des vorhandenen Heizsystems (z. B. einer Öl- oder Gasheizung).
Funktionsweise eines Pool-Wärmetauschers
Ein Pool-Wärmetauscher wird direkt an das zentrale Heizsystem Ihres Hauses oder Ihres Schwimmbades angeschlossen und erwärmt das Pool- oder Schwimmbadwasser über zwei Wasserkreisläufe (auch Hydraulikkreise genannt). Der „primäre“ Wasserkreislauf direkt an der Heizanlage liefert die nötige Wärme und im „sekundären“ Kreislauf läuft das Schwimmbecken-Wasser, das die Wärme des primären Kreislaufs aufnimmt und zum Pool befördert.
Gut zu wissen: Ein Wärmetauscher aus Titan oder Kunststoff kann auch ohne Probleme für Salzwasser-Anlagen verwendet werden.
Die Vor- und Nachteile eines Wärmetauschers
Wärmetauscher punkten vor allem mit den vergleichsweise günstigen Anschaffungskosten und der unkomplizierten Installation in das bestehende Poolsystem. Auch die Flexibilität wird hier großgeschrieben, da Sie dank der Steuerung über Ihre Heizanlage zu jeder Zeit entscheiden können, wann das Wasser aufgewärmt sein soll.
Ein Nachteil sind die hohen Unterhaltskosten, da die vorhandene Heizanlage (z. B. die Öl- oder Gasheizung) für die nötige Erwärmung des Wassers herhalten muss. Wie hoch die Kosten dabei genau ausfallen, lässt sich schwierig ermitteln, da dies ganz auf die Leistungsaufnahme und auf die Laufzeit des Wärmetauschers ankommt. Ein möglicher ungefährer Richtwert kann die folgende Rechnung sein:
Wassermenge (m³) / Heizleistung (kW) = Laufzeit für die Erwärmung des Wassers um 1°
Zusammengefasst:
Wärmetauscher sind günstig, werden unkompliziert installiert und Sie können Ihre Wassertemperatur flexibel steuern. Wie bei der Elektroheizung erzeugen sie jedoch hohe Energiekosten.
Wärmepumpen
Wärmepumpen erfreuen sich aktuell immer größerer Beliebtheit. Auch im Pool-Bereich ist dies nicht anders. Mit einer Pool-Wärmepumpe ist es möglich, seine Poolsaison deutlich früher zu starten und länger anzuhalten.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe gewinnt Ihre Wärme aus der Luft (genannt: Luftwärmeentziehung), wodurch man auch an bewölkten Tagen für eine hohe Wassertemperatur sorgen kann. So lässt sich ein Pool oder ein Schwimmbecken über den gesamten Sommer hinweg angenehm warmhalten.
Die Funktionsweise von Luft-Wasser-Wärmepumpen
Wärmepumpen erzeugen Wärme durch das Absorbieren der Außenluft. Dabei wird die Luft von einem flüssigen Kältemittel aufgenommen und zu Gas umgewandelt. Das Gas wird verdichtet und durch den Kompressor eines Wärmetauschers geleitet. Dieser sorgt dafür, dass das heiße Gas die Wärme durch eine Spule an das Poolwasser abgibt. Die Schwimmbadpumpe leitet das zuvor gereinigte Wasser durch die Wärmepumpe und anschließend direkt in den Pool oder das Schwimmbecken weiter. Das Gas in der Wärmepumpe kühlt runter, kehrt in seine flüssige Form zurück und der Umwandlungsprozess beginnt von neuem.
Wichtig: Eine Wärmepumpe muss zwingend im Außenbereich aufgestellt werden, da ausreichend frische und zirkulierende Luft für den Betrieb notwendig ist.
Die Vor- und Nachteile eine Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe ist in der erstmaligen Anschaffung teurer als eine Elektroheizung, erzeugt jedoch deutlich geringere Unterhaltskosten. Eine Wärmepumpe wird zwar ebenfalls mit Strom betrieben, aber gerade, wenn Sie Ihren Pool regelmäßig nutzen oder Ihr Schwimmbad rund um die Uhr beheizen möchten, fallen die Stromkosten hier weitaus geringer aus.
Dennoch sollten die Stromkosten natürlich nicht unterschätzt werden. Um die zu erwartenden Kosten besser einschätzen zu können, gibt es den sogenannten COP-Wert. COP steht für „Coefficient of Performance“ und bezeichnet die Effizienz einer Wärmepumpe. Hierbei wird das Verhältnis von Wärmeleistung und der dazu notwendigen Energie (Strom) berechnet.
Mehr über den COP-Wert können Sie hier lesen.
Gerade modernere Wärmepumpen besitzen mittlerweile einen sehr guten COP-Wert.
Tipp: Wenn eine Wärmepumpe für Sie infrage kommen sollte, dann achten Sie ebenfalls darauf, sich für eine Wärmepumpe mit sogenannter Inverter-Technik zu entscheiden. Eine Inverter-Wärmepumpe erzeugt immer genau so viel Wärmeenergie, wie notwendig ist, um die gewünschte Wassertemperatur zu erreichen oder zu halten. Eine gewöhnliche Wärmepumpe hingegen kann entweder unter Volllast heizen oder sich abschalten. Im Dauerbetrieb ist eine Inverter-Wärmepumpe dadurch deutlich energieeffizienter als eine übliche Wärmepumpe.
Ein weiterer Vorteil ist die Platzeinsparung. Eine Wärmepumpe kann nahe dem Pool aufgestellt werden und benötigt somit keine größere Freifläche, wie z. B. eine Solarheizung.
Generell gilt der Grundsatz: Je wärmer die Außentemperatur, desto besser funktioniert auch die Poolbeheizung. Dies bedeutet aber nicht, dass sich eine Wärmepumpe in kälteren Regionen wie Norddeutschland nicht lohnen würde. Der Wärme-Unterschied zu einem Pool ohne Beheizung ist immer noch riesig und in der Sommerzeit auch in nördlicheren Regionen überhaupt kein Problem.
Der größte Vorteil bleibt jedoch die Unabhängigkeit von der Sonne. Da wir in Deutschland selbst im Hochsommer längere bewölkte Tage haben können, lohnt sich eine Wärmepumpe für unsere Region besonders, da der Badespaß auch bei sehr wechselhaftem Wetter nicht unterbrochen wird.
Wichtiger Tipp: Die benötigte Heizleistung einer Wärmepumpe sollte immer von einem Fachmann berechnet werden. Die Leistungsangaben in Katalogen und Online-Shops sind für einen Laien oftmals irreführend, da die Angaben nur die Werte zeigen, die die Wärmepumpe unter optimalen Bedingungen erreichen kann. Um einen wirtschaftlichen Betrieb der Wärmepumpe gewährleisten zu können, muss die Leistung der Wärmepumpe für Ihre Pool-Anlage berechnet und ausgelegt werden.
Zusammengefasst:
Beim Einsatz einer Wärmepumpe muss mit gewissen Anschaffungs- und Unterhaltskosten gerechnet werden. Dafür arbeitet sie unabhängig von der Sonne und sorgt für eine stetig warme Wassertemperatur vom Frühjahr bis Herbst.
Solare Poolheizung
Eine Pool-Solarheizung (auch „Solarabsorber“ genannt) ist eine der beliebtesten Arten von Poolheizungen. Hierbei wird die Wärme alleine durch die Sonnenenergie erzeugt und das ganz ohne Emissionen oder zusätzliche Unterhaltungskosten.
Funktionsweise einer Solarabsorber-Heizung
Für eine solare Poolbeheizung werden schwarze Solarabsorber-Matten an einer geeigneten und sonnenreichen Fläche (z. B. auf dem Dach) ausgelegt. Auch eine Auslegung auf einem Schrägdach ist kein Problem.
Die Solarheizung wird an das Filtersystem des Pools oder Schwimmbads angeschlossen. Das bereinigte Poolwasser wird durch viele kleine Röhren in der Solarmatte gepumpt und durch die von der Sonne aufgeheizten Röhren ganz natürlich erwärmt.
Wie viele Absorbermatten für eine angenehme Wassertemperatur notwendig sind, hängt ganz von der Beckengröße Ihres Pools, der Einbausituation und weiteren Faktoren ab. Es ist dadurch möglich, einen Solarabsorber individuell auf die Beckengröße und der vorhandenen Verlegefläche zuzuschneiden.
Wichtiger Tipp: Es gibt unterschiedliche Arten von Solarabsorber-Anlagen. Auf den ersten Blick sehen die Absorber-Anlagen der verschiedenen Hersteller alle sehr ähnlich aus, doch es gibt erhebliche Unterschiede beim Zusammenbau und der Betriebsdauer. Gerade die sogenannten „Platten-Absorber“ oder „Riffelrohre“ haben meist eine deutlich geringere Wärmeleistung im Vergleich zu Absorbern aus EPDM.
Vor- und Nachteile einer Pool-Solarheizung
Eine qualitativ hochwertige solare Poolheizung überzeugt vor allem mit seiner kostengünstigen Unterhaltung. Die Anschaffungskosten sind zwar etwas höher als z. B. bei einer Elektroheizung, jedoch amortisiert sich die Solarheizung sehr schnell aufgrund der kostenlos erzeugten Wärmeenergie. Mit einer Solarheizung ist man völlig autark vom schwankenden Energiemarkt und spart sich gerade in der aktuellen Zeit jede Menge Energiekosten. Wenn Ihnen zudem der Umweltgedanke wichtig ist und Sie sich zum Ziel gesetzt haben, möglichst wenige Emissionen zu erzeugen, dann ist die Solarheizung ebenfalls die richtige Wahl.
Wenn Sie Interesse an einer Solaranlage für Ihren Pool haben, dann benötigen Sie ausreichend Freifläche, um die Solarmatten platzieren zu können. Häufig ist dafür das Dach ein passender Ort, aber es kann auch eine freie Fläche nahe dem Wasserbecken sein. Sollten Sie den benötigten Platz nicht zur Verfügung stellen können, dann ist die Solarheizung vielleicht nicht die richtige Wahl. Wärmepumpen, Wärmetauscher oder Elektroheizungen benötigen diesen Platz nicht. Auch die Planung und Installation der Solarheizung stellt sich als etwas komplexer dar als bei den anderen Poolheizungen, ist aber mit geeignetem Fachpersonal kein Problem.
Ein möglicher Nachteil, den Sie sich bestimmt schon denken konnten, ist die Abhängigkeit zur Sonne. Die Wärme des Poolwassers richtet sich nach den Sonnenstunden, die in der Zeit zuvor erzielt wurden. Da eine Solarheizung in der Poolsaison aber rund um die Uhr im Einsatz ist, lässt sich wechselhaftes Wetter sehr gut überbrücken. An sonnigen Tagen wird das Wasser schnell so weit aufgewärmt, dass es an darauffolgenden bewölkten Tagen noch wunderbar genutzt werden kann.
Sollte es mal zu längeren Schlechtwetter-Phasen kommen, dann kann eine Solarheizung natürlich nicht mehr mit der Flexibilität einer Elektroheizung oder einer Wärmepumpe mithalten. Nichtsdestotrotz sorgt ein Solarabsorber über die gesamte Poolsaison für eine deutlich höhere Wassertemperatur im Vergleich zu einem Betrieb ohne Poolbeheizung und kann die Poolsaison um ein Vielfaches verlängern. Wenn Sie Ihren Pool ausschließlich während der Freibadsaison, von circa Mai bis September, nutzen möchten, ist eine Pool-Solarheizung absolut ausreichend, um eine angenehme Wassertemperatur zu erreichen und zu halten.
Auch eine Kombination aus Elektroheizung oder Wärmepumpe zusammen mit einer Solarabsorber-Anlage ist lohnenswert. So kann die Solaranlage immer dann kostenlose Wärmeenergie erzeugen, wenn die Sonne scheint. In diesem Zeitraum muss Ihre Wärmepumpe oder Elektroheizung nicht mehr in Betrieb gehen, wodurch Sie Energiekosten einsparen und gleichzeitig flexibel bleiben.
Zusammengefasst:
Sie müssen Abstriche in der Flexibilität machen, erwärmen Ihren Pool aber komplett kosten- und emissionsfrei.
Fazit
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserem Ratgeber rund um Poolheizungen weiterhelfen konnten. Wie Sie erfahren haben, kommt es ganz darauf an, welche Faktoren für Sie eine besonders wichtige Rolle spielen. Wenn Sie nur ganz selten und spontan mal Ihren Pool benutzen wollen, dann könnte eine Elektroheizung die richtige Wahl sein. Wollen Sie lieber eine konstante Erwärmung Ihres Poolwassers über die gesamte Sommerzeit? Dann wäre eine Wärmepumpe vielleicht die richtige Wahl. Sie wollen möglichst Kosten und Emissionen sparen? Dann sollten Sie sich für eine Solarheizung entscheiden.
Wenn Sie noch weitere Fragen rund um das Thema Poolbeheizung haben, dann stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns einfach an (04841 / 665 98 98) oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
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